Sturmschäden am Eigentum – Erstmaßnahmen die helfen

Sturmschaden am Haus
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Wenn schwere Stürme über Deutschland hinwegziehen, ist der Schutz des Eigentums von höchster Priorität. Sogenannte Erstmaßnahmen bei Sturmschäden können helfen, weitere Schäden zu vermeiden und eine vollständige und vor allem schnelle Schadensregulierung einzuleiten. Zu den wichtigsten Schritten zählen die umfassende Schadensdokumentation sowie die rechtzeitige Kontaktaufnahme mit Versicherungen. Zudem sollte der Einsatz von Notdiensten überdacht werden.

Sofortmaßnahmen zur Schadensbegrenzung

Vor unmittelbaren Gefahren sichern

Nach einem Sturm besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Eigentum in irgendeiner Form gefährdet ist. Um vor unmittelbaren Gefahren zu sichern, sind schnelle und gezielte Maßnahmen wichtig. Indem Sie den Notruf wählen und (soweit möglich) gefährliche Objekte entfernen und Gefahrenstellen absichern, reduzieren Sie das Risiko weiterer Schäden und schützen Menschen vor Verletzungen.

Umstürzende Bäume und herabfallende Äste

Stürme haben oft zur Folge, dass Bäume umstürzen oder ihre Äste abbrechen. Es ist ratsam, diese Bereiche ggf. abzusperren, bis ein Fachmann den Baum überprüft hat.

Lose Dachziegel und Bauteile

Ein weiterer Punkt zur Sicherung von Gebäuden ist es, lose Dachziegel sichern zu lassen. Prüfen Sie das Dach auf lose Ziegel und andere Bauteile, die bei erneutem Starkwind herabfallen könnten. Hierbei ist Vorsicht geboten, und es kann sinnvoll sein, einen Fachmann zurate zu ziehen. Sperren Sie auch hier ggf. den Bereich ab, wo Gefahren durch herabstürzende Dachziegel drohen. Denken Sie später daran, die Dachrinne zu prüfen und ggf. von herangewehtem Laub zu befreien.

Gefährliche Objekte entfernen

Neben Bäumen und Dachziegeln gibt es häufig andere gefährliche Objekte, die nach Unwettern gesichert werden müssen. Beispiele hierfür sind lose Gegenstände im Garten, umgestürzte Mülltonnen oder Garagentore.

Notverglasung und Dachabdeckungen vornehmen

Unmittelbar nach einem Sturmschaden ist es wichtig, das Gebäude schnellstmöglich vor weiteren Witterungsschäden zu schützen. Eine Notverglasung verhindert, dass Regen und Wind durch zerstörte Fenster oder Türen in das Innere des Hauses eindringen können. Damit wird nicht nur der Schaden minimiert, sondern auch die Sicherheit des Gebäudes gewährleistet.

Darüber hinaus sollten Sie ein teilweise abgedecktes Dach mit Folien oder Planen abdecken. Solche provisorischen Maßnahmen bieten einen sofortigen Schutz gegen Feuchtigkeit und andere Umwelteinflüsse, die das Haus weiter beschädigen könnten. Besonders bei komplizierten oder großflächigen Beschädigungen ist es ratsam, unverzüglich einen Dachdecker zu beauftragen, um die Abdeckung fachgerecht durchzuführen. Leider haben diese nach einem Sturm besonders viel zu tun. Daher sind die zuvor genannten Notmaßnahmen durchaus sinnvoll

„Eine schnelle Notverglasung und das Abdecken des Dachs sind unverzichtbare Schritte, um Ihr Zuhause nach einem Sturm zu schützen.“

Elektrische Sicherungen prüfen und einschalten

Unmittelbar nach Sturmschäden ist es notwendig, mögliche Schäden an den elektrischen Anlagen zu identifizieren und die Sicherheit Ihres Hauses zu gewährleisten. Stellen Sie sicher, dass keine sichtbaren Schäden an den elektrischen Anlagen vorhanden sind.

Gehen Sie dann Schritt für Schritt vor, um die Sicherungen einzuschalten. Schalten Sie die Hauptsicherung ein und prüfen Sie danach jede Sicherung einzeln, um sicherzustellen, dass alle Systeme ordnungsgemäß funktionieren. Achten Sie darauf, dass keine ungewöhnlichen Geräusche oder Gerüche auftreten, die auf ein Problem hinweisen könnten.

Falls Sie Zweifel an der Unversehrtheit Ihrer elektrischen Anlagen haben, sollten Sie unbedingt einen qualifizierten Elektriker hinzuziehen. Arbeiten Sie nicht selbst an elektrischen Leitungen.

Dokumentation der Schäden

Fachleute raten, sich zwischen dem Beseitigen der Gefahrenstellen und dem endgültigen Aufräumen die Zeit für eine Schadensdokumentation zu nehmen, um alle relevanten Schäden festzuhalten. Eine umfassende Auflistung hilft nicht nur bei der Versicherung, sondern auch bei der Kommunikation mit Handwerkern und Dienstleistern.

Fotografieren und Filmen aller Schäden stellt die Basis Ihrer Schadensdokumentation dar. Machen Sie klare und detaillierte Fotos sowie Videos von den betroffenen Bereichen. Diese Aufnahmen sind für die Versicherungsbewertung und die Planung von Reparaturen notwendig.

Ein Schadensprotokoll soll alle beobachteten Schäden im Detail beschreiben. Beachten Sie hierbei insbesondere das Datum, den Schadensumfang und eventuelle Zeugen. Ein sorgfältig erstelltes Protokoll unterstützt die Abwicklung von Versicherungsansprüchen und bietet eine fundierte Dokumentation für alle beteiligten Parteien. Kommt es womöglich zu einem Gerichtsprozess, hat dieses Protokoll eine wichtige Rolle, um Ihre Ansprüche durchzusetzen. Je mehr dokumentiert wurde und am besten mit Fotos belegt ist, umso eher wird Ihnen ein Richter den vollen Schadensersatz zusprechen.

Notdienste benachrichtigen

Im dritten Schritt werden nun die Notdienste benachrichtigt.

Falls z.B. Ihr Keller leergepumpt werden muss oder Sie allein nicht in der Lage sind, eine häufig frequentierte Gefahrenstelle zu sichern, ist die Feuerwehr der richtige Ansprechpartner.

Handwerker und Fachunternehmen

Für notwendige Reparaturen ist es sinnvoll, schnellstmöglich Handwerker zu beauftragen. Fachunternehmen sind zwar darauf spezialisiert, Sturmschäden fachgerecht zu beheben, aber nach einem Sturm wollen in der Regel viele Menschen deren Dienste in Anspruch nehmen. Wir raten daher dazu, sehr frühzeitig die Gewerke zu beauftragen.

Versicherung kontaktieren

Nach einem Sturmschaden ist es notwendig, Ihre Versicherungsgesellschaft schnellstmöglich zu informieren. Ein zügiger Kontakt kann sicherstellen, dass alle notwendigen Schritte zur Schadensregulierung eingeleitet werden. Beachten Sie, dass in vielen Verträgen festgehalten ist, dass Schäden unverzüglich anzuzeigen sind. Ansonsten drohen Nachteile.

Folgendes ist in der Regel Ihre Pflicht:

  • Alle beschädigten Bereiche und Gegenstände festhalten
  • Fotos und Videos als Beweismaterial bereitstellen
  • Nummer des Versicherungsvertrages angeben, Kontaktdaten aktualisieren
  • Ereignisdatum und -zeit notieren

Durch diese Schritte tragen Sie wesentlich dazu bei, die Regulierung des Schadens zu beschleunigen und sich vor möglichen Komplikationen zu schützen.

Fazit

Gehen Sie den vorgenannten Ablauf gedanklich mehrfach durch, machen Sie sich ggf. einen Ablaufplan, den Sie an einer Stelle ablegen, an die Sie sich erinnern. Hat Ihr Haus oder anderes Eigentum unter Sturmeinwirkung Schaden genommen, so ist man oft aufgeregt und macht womöglich Fehler, die im Nachgang teuer werden können.

Über Kai 46 Artikel
Der "Heimwerker" Kai W. ist auf diesem Projekt der verantwortlicher Redakteur. Mit vielen Jahren Erfahrung in mehreren handwerklichen Bereichen (Feinmechanik, Metallverarbeitung/Fensterbau, Möbel- und Küchenmontage, sowie hausmeisterliche Tätigkeiten) kennt er sich bestens mit verschiedenen Gerätschaften und Arbeitstechniken aus. Bereits seit 2015 betreibt er diverse Projekte zu den Themen Schädlinge, Wohnen & Bauen, Immobilien, Heimwerken und Garten