Trapezbleche

Dach eines Unterstandes
Trapezblech ist eine günstige Möglichkeit, Schuppen, Hallen und Unterstände mit einem Dach zu versehen | Foto: antpkr / depositphotos.com

Trapezbleche sind eine nützliche Erfindung, denn mit Trapezblechen lassen sich nicht nur Industriehallen und Lagergebäude schnell und vergleichsweise günstig decken, sondern auch ein geschickter Laie kann damit ohne viel Mühe einen Schuppen, ein Vordach oder ein anderes kleines oder auch größeres Nutzgebäude regensicher, günstig und dauerhaft decken.

Das Wichtigste zu Trapezblechen in Kürze

  • Trapezbleche bieten dauerhafte, günstige und schnelle Lösungen für die Deckung von Nutzgebäuden.
  • Trotz geringen Materialeinsatzes wird das Tragevermögen mit Trapezblechen enorm gesteigert.
  • Die Herstellungskosten und Preise für Trapezbleche sind vergleichsweise niedrig.
  • Der Aufwand für den Transport oder die Lagerung von Trapezblechen ist gering.
  • Das Gewicht von Trapezblechen ist niedrig, sie lassen sich recht einfach montieren und Baufortschritte werden rasch erzielt.
  • Das Wasser wird bei korrekt montiertem Trapezblechen sehr gut abgeleitet.

Was sind Trapezbleche?

Ein Trapezblech wird unter Fachleuten auch Profiltafel oder Trapezprofil genannt. Im Querschnitt sind solche Bleche anders als Wellbleche, deren Querschnitt gewellt verläuft, in Form von Trapezen gekantet. Trapezbleche kommen im Industrie- und Gewerbebau sehr häufig zum Einsatz. Außer für Dachkonstruktionen werden sie häufig auch für Decken- und Wandkonstruktionen verwendet. Die oben liegende Seite eines Trapezbleches wird Obergurt genannt und die unten liegende Untergurt. Die Versteifungen in den Obergurten, Untergurten und Stegen nennt man Versätze oder Sicken. Trapezbleche werden in den allermeisten Fällen aus Stahlfeinblechen, Aluminiumblechen oder auch aus Edelstahblechen hergestellt. Die Stärken schwanken je nach Material und Einsatzort zwischen 0.35 und 1,5 Millimetern. Trapezbleche können auch beschichtet oder zum besseren Schutz vor Korrosion verzinkt sein. Mit einer Profilschere (Lesetipp: die wichtigsten Maschinen beim Hausbau) lassen sich Trapezbleche beliebig zuschneiden.

Spezielle Varianten an Trapezblechen

Neben einfachen Trapezblechen gibt es auch spezielle Varianten an Trapezblechen. Sogenannte Akkustikprofile beispielsweise sind Trapezbleche mit Löchern. Sie werden für Innenverkleidungen in Produktionshallen verwendet und können dabei helfen, die Lärmbelastung zu reduzieren. Zur Schalldämpfung kommen auch antidröhnbeschichtete Profilbleche zum Einsatz. Die bombierten Profiltafeln sind in ihrer Längsrichtung gerundet. Trapezbleche können zudem mit saugfähigen Materialien wie Vlies beschichtet sein. Solche antitropfbeschichteten Trapezbleche dienen zur Aufnahme und zeitweise Speicherung von Kondenswasser in Produktions- und Lagerhallen.

Die Montage von Trapezblechen

Vor der Montage von Trapezblechen müssen zunächst die beiden Diagonalen einer Dachfläche vermessen werden, um zu überprüfen, ob das Dach tatsächlich rechtwinklig ist. Sollte das nicht der Fall sein, kann das in den meisten Fällen durch einen geringfügigen Versatz zwischen benachbarten Trapezblechen ausgeglichen werden. Wird das nicht getan, sind die Dachüberstände nach der Verlegung entweder ungleichmäßig oder es müssen durch schräge Schnitte die Ränder im Nachhinein angepasst werden.

Ist die Dachneigung erheblich, empfiehl es sich, dass die Überlappung der Querstöße mindestens zehn Zentimeter beträgt. Bei geringen Neigungen von weniger als 15 Grad sollte die Überlappung sogar wenigstens 20 Zentimeter betragen. Die Querstöße der einzelnen Trapezbleche sollten dann auch mit einem Fugendichtstoff wie beispielsweise Polyurethan abgedichtet werden. Die Abdichtung erfolgt entlang der oberen Kante der unten liegenden Profilplatte. Bei noch geringeren Dachneigungen zwischen acht und zehn Grad sollte eine weitere Abdichtung an dem oberen Rand der Überlappung erfolgen.

Die Überlappung sollte stets so ausgerichtet sein, dass der Niederschlag, der mit der heftigsten und häufigsten Windrichtung vor Ort kommt, nicht in Überlappung gedrückt werden kann. Zudem ist es ratsam, zwischen den Trapezblechen im Bereich der Überlappung einen kleinen Spalt von etwa einem Millimeter zu belassen. So kann das Regenwasser nicht kapillar in den Zwischenraum gesaugt werden. Um das kapillare Eindringen von durch Wind getriebenem Regenwasser zu verhindern, sind manche Trapezbleche auch mit einer feinen Rille ausgestattet.

Fazit

Beim Kauf von Trapezblechen ist ein beratendes Gespräch mit einem Fachmann unbedingt empfehlenswert, damit man weiß, über welche Eigenschaften das spezielle Trapezblech verfügt. Bei der Montage von dünnen Trapezblechen mit einer Profilhöhe von zwei Zentimetern wird eine Befestigung mit sechs Schrauben pro Quadratmeter empfohlen. Ein Fachverkäufer wird auch über die geeignete Anzahl an Schrauben für eine bestimmte Profiltafel Auskunft geben können. In jedem Fall bieten Trapezbleche schnelle und nachhaltige Lösungen zum Decken von Gebäuden, wenn die Ästhetik nicht im Vordergrund steht.

Über Kai 45 Artikel
Der "Heimwerker" Kai W. ist auf diesem Projekt der verantwortlicher Redakteur. Mit vielen Jahren Erfahrung in mehreren handwerklichen Bereichen (Feinmechanik, Metallverarbeitung/Fensterbau, Möbel- und Küchenmontage, sowie hausmeisterliche Tätigkeiten) kennt er sich bestens mit verschiedenen Gerätschaften und Arbeitstechniken aus. Bereits seit 2015 betreibt er diverse Projekte zu den Themen Schädlinge, Wohnen & Bauen, Immobilien, Heimwerken und Garten