Brennnessel Jauche – natürlicher Dünger

Brennnessel für Brennnesseljauche
Brennnesseljauche ist ein natürlicher Dünger, der aus der Brennnessel gewonnen wird -Foto: Shad.off / depositphotos.com

Immer mehr Gartenbesitzer sind auf der Suche nach einer natürlichen Düngung für ihre Pflanzen. Einerseits kann diese Alternative selbst hergestellt werden, andererseits ist sie dadurch kostengünstig und natürlich auch umweltfreundlich.

In diesem Ratgeber geht es um die Brennnessel Jauche, ihren Vor- und Nachteilen sowie den individuellen Eigenschaften. Auch die Herstellung und sachgemäße Ausbringung sowie die häufigsten Fragen werden hinreichend erläutert.

Das Wichtigste zur Brennnesseljauche in Kürze

  • Brennnesseln sind ein schnell nachwachsender Rohstoff, die ohne große Ansprüche und auf jedem Boden wachsen.
  • Die Brennnessel hat vielfältige Inhaltsstoffe, die sie als wertvolles Heilkraut für Mensch und Tier qualifizieren.
  • Diese positiven Eigenschaften machen die Brennnessel auch als natürliches Düngemittel interessant.
  • Das Ansetzen und die Verwendung von Brennnessel Jauche sind recht einfach.

Vorweg: Brennessel oder Brennnessel?

Wer im Internet nach Informationen über die Brennessel sucht, findet beide Schreibweisen, also mit 2x oder 3x den Buchstaben „n“. Während in der Vergangenheit als einzig richtige Rechtschreibung nur 2x das „n“ hintereinander erlaubt war (also Brennessel), so gilt als Empfehlung des Dudens seit dem Einführen der neuen deutschen Rechtschreibung die Schreibweise mit 3x „n“ nacheinander. Denn wenn zwei Wörter zusammengefasst werden, bei denen das erste Wort mit einem Doppelbuchstaben endet und das zweite Wort mit demselben Buchstaben beginnt, so darf, oder sollte, die Zusammenfassung mit 3x demselben Buchstaben direkt nacheinander geschrieben werden. Beispiele hierfür: Schifffahrt oder eben die Brennnessel, die sich aus den Worten brennen und Nessel verbindet. Wer die Brennnessel also rechtschreiblich richtig verwenden möchte, sollte sie mit 3x dem Buchstaben „n“ schreiben.

Die Brennnessel

Diese Pflanze ist bundesweit überall anzutreffen, an Waldrändern, auf Wiesen und in Gärten. Da sie schnell wuchert, gilt sie landesweit als Unkraut. Doch diesen Ruf hat sie zu Unrecht. Denn die Brennnessel hat viele Inhaltsstoffe, die sich heilend sowohl auf den menschlichen beziehungsweise tierischen Organismus auswirken, als auch auf andere Pflanzen.

Zu den wertvollen Ingredienzien gehören das Nesselgift als Schutz vor Fressfeinden sowie Vitamine, Mineralien, Eisen, Histamin und Sekretin.

Die Sammelzeit der Brennnessel erstreckt sich von März bis August, die Samen reifen im Frühherbst. In der kalten Jahreszeit zieht sich die Pflanze in die tiefliegende Pfahlwurzel zurück. Die über dem Boden wachsenden Pflanzenteile sterben dann ab. Im Frühjahr treibt die Brennnessel aus den Wurzeln wieder aus. Sie bildet Rhizome, also lange horizontal wachsende Sprosswurzeln, die dicht unter der Oberfläche wachsen und sich schnell ausbreiten. Aus ihnen entstehen neue Brennnesseln.

Als Heilkraut werden fast alle Teile der Brennnessel verwendet: die Blätter, die Samen (gelbliche Rispen an den oberen Blattständen) und die Wurzeln. Die Stiele sind genauso gehaltvoll, aber besonders im Alter sehr „faserig“ und daher weniger begehrt. Frische Blätter können wie Spinat zubereitet oder als Salat gegessen werden. Frisch oder getrocknet eignen sich Brennnessel Blätter hervorragend als heilsamer und wohlschmeckender Kräutertee. Werden die Samen ohne Öl in der Pfanne kurz angeröstet, so schmecken sie nussig und sind eine perfekte Ergänzung vieler Gerichte.

Die heilende Wirkung erstreckt sich auf das gesamte Stoffwechsel-System, zur optimalen Entschlackung und Anregung. Zudem wird der Brennnessel eine blutreinigende, eine blutbildende sowie eine blutstillende Wirkung nachgewiesen. Sie wirkt bei Bluthochdruck, gegen Wassereinlagerungen und bei Entzündungen aller Art. Wer weitere positive Eigenschaften erfahren möchte, kann sich im Internet umfassend über die Heilpflanze Brennnessel erkundigen.

Die heilenden Wirkungen können auch das Wachstum von anderen Pflanzen effektiv beeinflussen. Daher wird die Brennnessel bei Hobbygärtnern und gewerblich betriebenen Gärtnereien immer beliebter. Die beste Möglichkeit für die Düngung kann durch eine selbst angesetzte Brennnessel Jauche erfolgen.

Was ist eine Brennnessel Jauche und wozu dient sie?

Eine Brennnessel Jauche ist ein Aufguss, der aus gegorenen Brennnesseln besteht. Die Pflanzenteile können sowohl frisch als auch getrocknet sein. Idealerweise werden beim Jäten des überschüssigen Bewuchses die anfallenden Abfälle für die Herstellung einer Brennnessel Jauche verwendet. Dadurch werden nicht nur die Reste optimal verarbeitet, sondern auch gleich ein hochwertiger Naturdünger für seine Nutzpflanzen hergestellt. Brennnessel Jauche hat jedoch noch weitere Vorzüge.

Welche Vor- und Nachteile hat eine Brennnessel Jauche?

Dank seiner hochwertigen Inhaltsstoffe hat die Brennnessel Jauche viele Vorteile:

  • Sie lässt sich schnell und einfach herstellen.
  • Sie ist einfach in der Anwendung.
  • Sie ist hochwirksam und dennoch ausschließlich aus natürlichen Bestandteilen.
  • Dadurch baut sie sich rückstandslos ab und ist sehr umweltfreundlich.
  • Der Kauf teurer spezieller Düngemittel beziehungsweise Pestizide sind nicht mehr nötig.
  • Sie stärkt Pflanzen und regt ihr Wachstum an. Zudem macht sie sie resistenter gegen Krankheiten.
  • Brennnessel Jauche lässt sich je nach Konzentration vielseitig (mit wenigen Ausnahmen) anwenden.

Brennnessel Jauche hat jedoch auch einige wenige Nachteile:

  • Brennnessel Jauche sollte für Erdbeeren und Erbsen nur selten verwendet werden.
  • Der Aufguss riecht unangenehm nach Ammoniak und das sehr stark.
  • Bei einer zu hohen Konzentration kann sich Brennnessel Jauche schädlich auf das Pflanzenwachstum auswirken.

Wie wird Brennnessel Jauche angesetzt?

Um Brennnessel Jauche herzustellen, ist nicht viel Aufwand erforderlich. Neben den Brennnesseln und Wasser wird nur noch ein geeignetes Gärbehältnis benötigt. Und Zeit. Denn der Gärvorgang dauert abhängig von den Witterungsbedingungen und der Temperatur zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen. Weiteres hilfreiches Zubehör können robuste Gartenhandschuhe, ein Stock sowie eine Schere oder ein Messer sein.

Nach dem Abernten der Brennnesseln werden diese in ein ausreichend großes Gefäß aus Steingut, Glas, Kunststoff oder Holz gelegt und mit Wasser aufgefüllt.

Das optimale Verhältnis ist:

1 kg frische Pflanzenteile beziehungsweise 150 bis 200 g getrocknete Brennnesseln auf rund 10 Liter Wasser. Die Pflanzen müssen dabei restlos bedeckt sein. Einmal kräftig umrühren.

Nun wird das Behältnis nur noch an einen ruhigen Ort gestellt. Dieser sollte warm und möglichst sonnig sein. Die Gärung kann beginnen. Damit sie gleichmäßig verläuft, sollte die Jauche täglich einmal kräftig umgerührt werden. Um Insekten abzuhalten, kann das Gefäß mit einem Fliegennetz abgedeckt werden.

Nach etwa 3 Tagen beginnt das Gebräu an, stark zu riechen. Sobald sich das Wasser dunkel gefärbt hat und keine Bläschenbildung mehr feststellbar ist, ist die Gärung abgeschlossen. Nun ist die Brennnessel Jauche fertig und für den Einsatz bereit.

Wie wird die Brennnessel Jauche ausgebracht?

Vor der Verwendung muss das Gemisch noch gesiebt werden, denn die nun ausgelaugten Pflanzenteile gehören auf den Kompost. Anschließend kann die Brennnessel Jauche gemäß seiner empfohlenen Verdünnung verwendet werden.

Damit die Gärung seine bestmögliche Wirkung entfalten kann und Schäden ausgeschlossen werden, muss die Brennnessel Jauche im richtigen Mischungsverhältnis ausgebracht werden.

  • Ältere Pflanzen mit einer stabilen Verwurzelung sowie Gemüsesorten mit einem hohen Mineralstoffbedarf 1:10
  • Junge Pflanzen und Setzlinge 1:20
  • Rasen mit feingliedrigen Wurzeln 1:50

Das bedeutet 1 Teil Brennnessel Jauche: entsprechende Teile Wasser

Die Ausbringung mittels Gießkanne etc. sollte nicht bei starker Sonneneinstrahlung erfolgen, da sich die Jauche dann in die Pflanze einbrennen kann. Auch sollte direkt die Erde um den Wurzelballen gegossen werden, ohne dabei die Blätter direkt zu benetzen. Der beste Zeitpunkt ist bei bedecktem Himmel sowie gemäßigten Temperaturen, vorzugsweise in den Morgen- und Abendstunden.

Für bestandsfeste Pflanzen ist eine wöchentliche Gabe ratsam, eventuell reicht auch eine 14 tägige Gabe.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Brennnessel Jauche

Kann ich Brennnessel Jauche für meine Balkonpflanzen auch in verschlossenen PET Flaschen aufbewahren (wegen des starken Geruchs)?

Die Aufbewahrung an einem schattigen Ort ist in verschlossenen Behältnissen möglich, sofern die Gärung vollständig abgeschlossen ist. Sicherheitshalber sollte der Deckel jedoch nicht fest aufgeschraubt werden, sondern etwas Spielraum besitzen.

Auf meiner Brennnessel Jauche hat sich Schimmel gebildet. Woher kommt er und ist das schlimm?

Schimmel kann nur entstehen, wenn unsauber gearbeitet wird. Denn wenn fremde Substanzen in den Behälter gelangen, können sich Schimmelpilze bilden. (Vergleichbar mit dem Buttermesser, welches in die Marmelade getaucht wird. Auch hier kann anschließend Schimmel wachsen.)

Es ist nicht ausreichend geklärt, ob sich Schimmel negativ auf die Pflanzen auswirkt. Daher wird allgemein von einer Düngung abgeraten. Auf dem Kompost kann die Jauche entsorgt werden, da sie dort keinen Schaden anrichten kann.

Kann ich Brennnessel Jauche auch als Insektenschutzmittel anwenden?

Brennnessel Jauche vertreibt auch den Großteil der Insekten, die den Nutzpflanzen schädlich werden können. Da es sich hierbei um ein reines Naturprodukt handelt, sind bei der optimalen Verdünnung (siehe oben) keine Schäden zu befürchten.

Gibt es Alternativen für die Brennnessel Jauche, die nicht so sehr stinkt?

Bei Brennnessel Jauche handelt es sich um einen ökologischen Dünger. Natürlich kann auch jeder vergleichbare Dünger verwendet werden. Besonders bewährt haben sich zum Beispiel Kompost beziehungsweise Humus. Wer die einfache Ausbringung mittels Flüssigdünger bevorzugt, kann als geruchsarme Alternative Pferdeäpfel in Wasser ziehen lassen, anschließend durchsieben und ausbringen.

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Über Kai 44 Artikel
Der "Heimwerker" Kai W. ist auf diesem Projekt der verantwortlicher Redakteur. Mit vielen Jahren Erfahrung in mehreren handwerklichen Bereichen (Feinmechanik, Metallverarbeitung/Fensterbau, Möbel- und Küchenmontage, sowie hausmeisterliche Tätigkeiten) kennt er sich bestens mit verschiedenen Gerätschaften und Arbeitstechniken aus. Bereits seit 2015 betreibt er diverse Projekte zu den Themen Schädlinge, Wohnen & Bauen, Immobilien, Heimwerken und Garten