Eine Hebebühne für die Hobbywerkstatt

Hebebühne für Hobbywerkstatt
Foto: Ikonoklast / depositphotos.com

Nicht nur für professionelle Werkstätten kann die Anschaffung einer Hebebühne eine sinnvolle Investition sein. Insbesondere bei Schraubern, Tunern und anderen Enthusiasten, die öfter unter ihrem fahrbaren Untersatz liegen, als nur zum obligatorischen Reifenwechsel oder auch Ölwechsel kann sich die Anschaffung schnell bezahlt machen. Die eingesparte in Zeit und Arbeitserleichterung rechtfertigt den Kauf oft schneller als zunächst angenommen. Doch worauf gilt es bei der Auswahl der passenden Hebebühne zu achten und darf man sich als Privatperson überhaupt eine Hebebühne installieren und betreiben?

Zunächst einmal die gute Nachricht: Für die rein private Nutzung ist die Installation einer Hebebühne weder genehmigungspflichtig, noch muss eine regelmäßige Prüfung erfolgen. Ganz anders sieht es da im gewerblichen Bereich aus. Dort führt kein Weg an Genehmigung und regelmäßiger Abnahme durch den TÜV vorbei. Für die private Anwendung reicht es die benötigten Fluchtwege freihalten zu können und sofern die Garage oder Werkstatt nur angemietet ist sollte man vor einer festen Installation diese mit dem Eigentümer besprechen.

Welche Arten von Hebebühnen gibt es überhaupt?

Kipplift

Die einfachste Konstruktion einer Hebebühne wird unter dem Fahrzeug platziert und hebt dieses dann an der Auflagefläche an. Dazu arbeiten normalerweise zwei verschiedene Gestänge, um das Fahrzeug in der Balance zu halten. Ist die Hubhöhe erreicht, kann das Fahrzeug nach vorne oder hinten auf die entsprechende Achse abgekippt werden und steht somit stabil und für Arbeiten zugänglich bereit. Der große Vorteil liegt in dem sehr geringen Anschaffungspreis und dem geringen Platzbedarf. Dies bezieht sich insbesondere auch auf die verfügbare Deckenhöhe. Darin liegt jedoch zugleich auch der größte Nachteil begründet, denn beispielsweise für längere Arbeiten am Unterboden bietet der Kipplift nur wenig Erleichterung und muss meist weiterhin durch ein Rollbrett ergänzt werden.

Scherenhebebühne

Eine Scherenhebebühne wird unterhalb des Fahrzeugs platziert und hebt dieses dann wie ein großer Scherenwagenheber nach oben. Der Vorteil ist, dass die Hebebühne dabei lediglich die Schweller auf der Fahrzeugunterseite verdeckt und die restlichen Bereiche frei zugänglich bleiben. Oftmals ist sie in der Anschaffung auch deutlich günstiger als größere Modelle, welche auf Säulen befestigt werden müssen und kann, sofern sie über ein integriertes Fahrwerk verfügt, sogar ganz einfach verschoben und verräumt werden. Lediglich die geringe Hubhöhe im Vergleich zu anderen Modellen kann sich bei aufwendigeren Arbeiten an Lack oder Karosserie schnell zum Nachteil entwickeln. Dafür lassen sich diese Modelle aber auch in Garagen zum Einsatz bringen, die ohnehin nur über eine begrenzte Deckenhöhe verfügen.

Motorradhebebühne

Eine Sonderform der Hebebühne stellt die Motorradhebebühne dar. Diese lässt sich natürlich auch für andere Zweiräder wie Mofas, Pelotons oder Fahrräder nutzen. Einige Modelle bieten auch die Möglichkeit Aufsitzrasenmäher, Quads oder sogar kleine Trikes aufzunehmen. Der größte Vorteil liegt im geringeren Platzbedarf begründet, jedoch lässt sich die Anschaffung dann natürlich auch nicht für den Reifenwechsel am Pkw einsetzen.

1-Säulen-Hebebühne

Die 1-Säulen-Version einer Hebebühne mutet oftmals wie eine Hubameise für ein Palettenlager an. Ebenso lässt sie sich auch einsetzen und hebt das betreffende Fahrzeug mit ihren Tragarmen an. Dabei ist lediglich die Seite unzugänglich, auf der sich die Säule befindet, was dieses Modell auch für großflächige Lack- oder Karosseriearbeiten tauglich macht. Zudem sind diese Hebebühnen im Vergleich zu Modellen mit mehreren Säulen natürlich deutlich platzsparender und müssen meist auch nicht fest am Boden fixiert werden. Nachteilig ist jedoch die bauartbedingte geringere Hubkraft, weswegen sich diese Variante eher für kleine und mittlere Pkw eignet. Einem Kombi, Station Wagon oder gar Kleintransporter sind sie nur in den seltensten Fällen gewachsen.

2-Säulen Hebebühne

Die 2-Säulen Hebebühne bietet viele Vorteile in Bezug auf die Anwendbarkeit bezüglich Fahrzeugtypen und auszuführenden Arbeiten. Damit ist sie natürlich auch für Hobbyschrauber eine Überlegung wert. Der Mehrwert der Konstruktion kommt allerdings auch mit zwei deutlichen Einschränkungen daher, die man am besten im Vorfeld bereits überdenken sollte: Die Säulen verdecken für gewöhnlich die Fahrzeugeinstiege und diese benötigen oftmals eine Deckenhöhe, die sich selten im privaten Bereich realisieren lässt.

4-Säulen Hebebühne

Die Profiversion verfügt über einen stabilen Rahmen, auf welchem das Fahrzeug abgestellt wird. Dieser wird dann an den Eckpunkten nach oben bewegt. Dadurch sind die Vorteile der Version mit zwei Säulen natürlich nochmals potenziert, insbesondere durch die nochmals gesteigerte maximale Hubkraft. Allerdings erhöht sich der benötigte Platzbedarf ebenso wie der Anschaffungspreis.

Welches Modell sollte der Hobbyschrauber nun wählen?

Eine generelle Empfehlung zu treffen ist nahezu unmöglich, da diese zu sehr von den räumlichen Gegebenheiten abhängt. Besonders bei beengten Platzverhältnissen empfiehlt sich die Anschaffung einer mobilen Hebebühne mit ausreichender Tragkraft. Dabei sind zumeist Scherenhebebühnen oder auch 1-Säulen Hebebühnen besonders geeignet, je nach auszuführenden Arbeiten. Nach Gebrauch können sie dann wieder platzsparend abgestellt werden. Bietet die Werkstatt aber eine ausreichende Deckenhöhe empfiehlt sich die Anschaffung einer 2-Säulen Hebebühne, da diese für gewöhnlich über deutlich höhere Hubkraft und Hubhöhe verfügt.