Welche Schrauben und Dübel für welches Material?

Dübel und Schrauben
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Die Auswahl der richtigen Schrauben und Dübel ist entscheidend für eine sichere und stabile Befestigung. Dabei spielt der Untergrund, auf dem montiert werden soll, eine wichtige Rolle. Für Mauerwerk, Beton, Gipskartonplatten, Bauplatten, Porenbeton und abgehängte Decken gibt es jeweils spezielle Dübel, die optimalen Halt bieten.

Universaldübel sind vielseitig einsetzbar und eignen sich für verschiedene Baustoffe, insbesondere für Mauerwerk und Beton. Hohlraumdübel und Gipskartondübel wurden speziell für Hohlwände entwickelt und spreizen sich beim Eindrehen der Schraube. Für höhere Belastungen empfehlen sich Spreizdübel, während Federklappdübel ideal für Montagen an abgehängten Decken sind.

Neben den gängigen Dübeln gibt es auch Spezialdübel für besondere Anwendungen, wie beispielsweise Sanitärinstallationen oder Fensterrahmen. Chemische Dübel härten schnell aus und ermöglichen eine direkte Verschraubung, während Porenbetondübel speziell für Porenbetonwände entwickelt wurden. Die richtige Kombination von Dübel, Schraube und Bohrlochgröße ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und sicheren Montage.

Die richtige Kombination von Schrauben und Dübeln

Für eine stabile und sichere Befestigung ist es wichtig, die richtige Kombination von Schrauben und Dübeln zu wählen. Dabei spielen der Dübel-Durchmesser und der Schrauben-Durchmesser eine entscheidende Rolle. Nur wenn diese beiden Komponenten aufeinander abgestimmt sind, kann eine optimale Verbindung gewährleistet werden.

Dübel sind in verschiedenen Durchmessern erhältlich, wobei die gängigsten Größen 6, 8, 10 und 12 Millimeter sind. Dieser Durchmesser bezieht sich auf den Außendurchmesser des Dübels. Um eine passende Schraube zu finden, muss deren Durchmesser etwas geringer sein als der des Dübels. Eine Faustregel besagt, dass der Schraubendurchmesser etwa 1 bis 2 Millimeter kleiner sein sollte. Für einen 6er-Dübel eignen sich beispielsweise Schrauben mit einem Durchmesser von 4 bis 5 Millimetern, während bei einem 8er-Dübel Schrauben zwischen 4,5 und 6 Millimetern passen.

Länge der Schraube im Verhältnis zum Dübel

Neben dem Durchmesser spielt auch die Schraubenlänge eine wichtige Rolle. Grundsätzlich sollte die Schraube mindestens so lang sein wie der Dübel selbst. Als Faustregel gilt: Schraubenlänge = Dübellänge + Schraubendurchmesser. Bei einem 6 Millimeter dicken Dübel wird die Länge der Schraube also um 6 Millimeter erhöht. Es empfiehlt sich sogar, das Bohrloch etwas tiefer zu bohren als die Dübellänge, um sicherzustellen, dass die Schraube den Dübel vollständig durchdringt und ausreichend Halt findet.

Durch die Wahl der richtigen Dübel-Schrauben-Kombination und die Beachtung der empfohlenen Durchmesser und Längen lässt sich eine stabile und langlebige Befestigung erreichen. Hierbei gilt es, bei der Länge von Schraube und Dübel auf den Anwendungsfall zu achten. Ein im Boden verankerter Tresor oder ein in der Wand verankerter Waffenschrank benötigen zum Beispiel eine stabile Dübel-Schrauben-Verbindung mit möglichst langer und stabiler Schraube, während ein schmales Regal, auf dem nur einige Fotos abgestellt werden sollen, deutlich kürzere Schrauben und Dübel benötigt. So können Sie sicher sein, dass Ihre Projekte dauerhaft halten und den Belastungen des Alltags standhalten.

Verschiedene Arten von Dübeln und ihre Anwendungsbereiche

Es gibt eine Vielzahl von durchdachten Lösungen innerhalb des Dübelarsenals, um unterschiedliche Probleme zu lösen. Die Wahl der richtigen Dübelart ist entscheidend, wenn Schrauben keinen Halt im Untergrund finden. Universaldübel sind vielseitig einsetzbar und finden Halt in Betonwänden, Lochbausteinen und in den Hohlräumen von Rigipswänden.

Universaldübel – die Allzweckwaffe für viele Baustoffe

Universaldübel sind eine gebräuchliche Art von Dübeln, die nach dem Prinzip der Spreizung funktionieren. Sie sind weit verbreitet und beliebt, um Schraubverbindungen in verschiedenen Materialien wie Mauerwerk, Beton, Gipskarton und anderen Baustoffen zu realisieren.

Hohlraumdübel – speziell für Hohlwände und Gipskarton

Für Hohlwände und Gipskarton gibt es spezielle Hohlraumdübel und Gipskartondübel. Diese verankern sich in einem Hohlraum hinter einer Platte und eignen sich besonders für dünnere Platten wie Gipsplatten. Je nach Modell können Hohlraumdübel Lasten von bis zu 50 kg tragen.

Spreizdübel – für höhere Belastungen geeignet

Spreizdübel sind klassische Dübel, die sich für harte Baustoffe wie Beton oder soliden Mauerwerk eignen. Sie sind jedoch nicht gut geeignet für Leichtbauwände oder Hohlräume. Metalldübel als Spreizdübel werden verwendet, um höher belastbare Montagen wie Küchenschränke zu realisieren.

Federklappdübel – die Lösung für abgehängte Decken

Federklappdübel oder Klappdübel eignen sich für mittelschwere Lasten an Decken oder hohlen Wänden. Durch ihren Klappmechanismus bieten sie besondere Stabilität bei Befestigungen an abgehängten Decken. Der Durchmesser des Dübels sollte etwas größer sein als der der Schraube, um eine passende Verankerung zu gewährleisten.

Der Untergrund entscheidet – welcher Dübel wofür?

Bei der Auswahl des richtigen Dübels spielt der Untergrund eine entscheidende Rolle. Nicht jeder Dübel eignet sich für jedes Material. Für einen sicheren Halt ist es wichtig, den passenden Dübel für den jeweiligen Untergrund zu wählen. Im Folgenden gehen wir auf die verschiedenen Untergründe und die dafür geeigneten Dübel ein.

Beton – Normalbeton vs. Leichtbeton oder Porenbeton

In Normalbeton können Sie problemlos Spreiz- oder Universaldübel verwenden. Diese Dübel verankern sich zuverlässig im festen Beton und bieten einen sicheren Halt. Anders sieht es bei Leichtbeton oder Porenbeton aus. Hier benötigen Sie spezielle Gasbetondübel, die sich optimal an die Beschaffenheit des Materials anpassen. Chemische Dübel sind eine weitere Option für Porenbeton, da sie sich flexibel an den Untergrund anpassen und eine starke Verbindung schaffen.

Mauerwerk – Vollsteine und Lochsteine richtig behandeln

Bei Mauerwerk gibt es zwei Haupttypen: Vollsteine und Lochsteine. Vollsteine sind in der Regel unproblematisch, da sie eine solide Struktur aufweisen. Hier können Sie auf bewährte Dübel wie Spreizdübel zurückgreifen. Bei Lochsteinen ist jedoch Vorsicht geboten. Die Hohlräume in den Steinen bieten Dübeln weniger Halt. In diesem Fall empfehlen sich Hohlraumdübel, die sich hinter der Steinwand verankern und so für eine stabile Befestigung sorgen.

Baustoffplatten – Gipskarton, Spanplatten und Sperrholz

Für Baustoffplatten wie Gipskarton, Spanplatten oder Sperrholz sind spezielle Hohlraumdübel die beste Wahl. Diese Dübel verankern sich hinter der Platte und verteilen die Last auf eine größere Fläche. Federklappdübel sind besonders gut für abgehängte Decken aus Gipskarton geeignet, da sie sich hinter der Platte aufspannen und so einen sicheren Halt bieten. Achten Sie bei der Montage darauf, dass die Schraube nicht zu lang ist und die Platte durchbohrt.

Beachten Sie bei der Auswahl des Dübels immer die spezifischen Anforderungen des Untergrunds. Eine sorgfältige Vorarbeit, wie das gründliche Reinigen des Bohrlochs, kann die Haltekraft des Dübels erheblich verbessern. Wenn trotz aller Vorkehrungen der gewünschte Halt nicht erreicht wird, ziehen Sie alternative Befestigungsmethoden wie chemische Dübel oder Klebeverankerungen in Betracht.

Vorbereitung und Montage – so geht’s richtig

Bevor Sie Dübel setzen und mit der Montage beginnen, ist eine sorgfältige Vorbereitung unerlässlich. Ein wichtiger Schritt dabei ist das Vorbohren des Untergrunds. Ob und wie Sie vorbohren müssen, hängt vom Material ab, in dem Sie die Dübel befestigen möchten.

Bei sehr festem Untergrund wie Beton oder Mauerwerk empfiehlt es sich, mit einem Schlagbohrer zu arbeiten. Dieser erleichtert das Bohren erheblich. Nach dem Bohren sollten Sie die Löcher gründlich aussaugen, um Staub und Schmutz zu entfernen. So kann der Dübel später optimal halten.

Montage Arten: Durchsteckmontage, Vorsteckmontage und Abstandsmontage

Es gibt verschiedene Arten der Dübelmontage, die sich für unterschiedliche Zwecke eignen:

  • Durchsteckmontage: Hierbei wird der Dübel durch das zu befestigende Bauteil gesteckt. Diese Methode eignet sich besonders für die Montage von Gegenständen mit Löchern wie Winkel oder Schienen.
  • Vorsteckmontage: Bei dieser Variante schließt der Dübel bündig mit dem Bauteil ab. Sie wird oft für die Befestigung von Objekten ohne Löcher verwendet, beispielsweise Haken oder Gardinenstangen.
  • Abstandsmontage: Dabei bleibt ein Abstand zwischen dem Montageobjekt und der Wand. Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn der Gegenstand nicht direkt an der Wand anliegen soll, zum Beispiel bei Kabelkanälen oder Handtuchhaltern.

Tipps für eine saubere und sichere Montage

Um Dübel fachgerecht zu setzen und eine sichere Montage zu gewährleisten, beachten Sie bitte folgende Tipps:

  • Wählen Sie die richtige Dübelgröße passend zum Durchmesser der Schraube und dem Gewicht des Montageob jekts.
  • Bohren Sie Löcher mit dem korrekten Durchmesser und ausreichender Tiefe für den gewählten Dübel.
  • Reinigen Sie die Bohrlöcher gründlich von Staub und Rückständen.
  • Achten Sie darauf, dass der Dübel fest sitzt und nicht wackelt.
  • Ziehen Sie die Schrauben mit Gefühl an, um ein Überdrehen oder Beschädigen des Untergrunds zu vermeiden.

Mit der richtigen Vorbereitung, der Wahl der passenden Montage Art und etwas Sorgfalt gelingt Ihnen das Dübel setzen garantiert. So schaffen Sie eine stabile Grundlage für Ihre Montagearbeiten.

Tragfähigkeit und Belastbarkeit von Dübeln

Wenn es darum geht, Objekte sicher an Wänden oder Decken zu befestigen, spielt die Tragfähigkeit der verwendeten Dübel eine entscheidende Rolle. Je nach Einsatzbereich und Material müssen unterschiedliche Kräfte berücksichtigt werden, um eine optimale Belastbarkeit zu gewährleisten.

Zuglast, Querlast und Schrägzug – Kräfte, die auf den Dübel wirken

Dübel sind verschiedenen Belastungen ausgesetzt. Die Zuglast bezeichnet die Kraft, die senkrecht nach unten auf den Dübel wirkt. Querlast hingegen bezieht sich auf die horizontale Belastung, während Schrägzug eine Kombination aus beiden darstellt. Je nach Anwendung müssen Dübel so gewählt werden, dass sie den erwarteten Kräften standhalten können.

Lastentabellen – welcher Dübel hält wie viel aus?

Um die richtige Wahl zu treffen, bieten Hersteller Lastentabellen an, die Auskunft über die Tragfähigkeit verschiedener Dübel geben. Diese Tabellen berücksichtigen nicht nur die Größe des Dübels, sondern auch den Untergrund, in dem er verwendet wird. So können beispielsweise Metalldübel in der Regel schwerere Lasten tragen als Kunststoffdübel. Bei Gipsfaserplatten gleicht sich dieser Unterschied jedoch aus, sodass Kunststoffdübel bei gleicher Plattenstärke Lasten von bis zu 50 kg pro Dübel aushalten können.

Typische Dübelgrößen liegen zwischen 6 mm und 10 mm, wobei 6 mm-Dübel für leichte Lasten an Wänden bis 12,5 mm Dicke ausreichen. Für Lasten über 40 kg empfehlen sich 8 mm-Dübel, während bei besonders dicken oder doppelt beplankten Wänden sogar 10 mm oder 12 mm starke Dübel zum Einsatz kommen sollten. Generell gilt: Je schwerer die Last, desto eher sollten Metalldübel verwendet werden.

Neben der Dübelgröße spielt auch der Abstand zwischen den Dübeln eine wichtige Rolle. Dieser sollte mindestens 150 mm bei einlagiger Beplankung und 75 mm bei zweilagiger Beplankung betragen. Gipskartonplatten unter 12,5 mm Dicke eignen sich grundsätzlich nicht für schwere oder mittlere Lasten.

Schrauben und Dübel – was tun, wenn’s nicht hält?

Manchmal kann es vorkommen, dass trotz sorgfältiger Auswahl und Montage von Schrauben und Dübeln die Befestigung nicht hält. In solchen Fällen ist eine Dübel Reparatur erforderlich. Doch keine Sorge, mit den richtigen Techniken und Materialien lassen sich ausgerissene Dübel oft problemlos ersetzen oder reparieren.

Ausgerissene Dübel reparieren und ersetzen

Wenn ein Dübel aus der Wand oder Decke gerissen ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Problem zu beheben:

  • Bei kleineren Schäden kann das Loch mit Reparaturmörtel oder Gips aufgefüllt werden. Nach dem Aushärten kann dann ein neuer Dübel gesetzt werden.
  • Ist das Loch zu groß für eine einfache Reparatur, kann es mit Reparaturvlies ausgekleidet werden. Dazu wird das Vlies um den neuen Dübel gewickelt und zusammen in das Loch gesteckt. Das Vlies dichtet das Loch ab und sorgt für einen festen Sitz.
  • In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, einen größeren Dübel zu verwenden und das Loch entsprechend aufzubohren. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, um den Untergrund nicht weiter zu beschädigen.

Reparaturvlies, Reparaturmörtel und andere Helfer

Spezielle Produkte wie Reparaturvlies und Reparaturmörtel sind wahre Alleskönner bei der Dübel Reparatur. Sie eignen sich für verschiedene Untergründe und lassen sich einfach verarbeiten. Auch Sekundenkleber, Blitzbeton oder sogar Streichhölzer und Zahnstocher können in manchen Fällen als provisorische Helfer dienen, um einen ausgerissenen Dübel zu fixieren.

Grundsätzlich gilt jedoch: Eine sorgfältige Vorarbeit und die richtige Kombination aus Dübel und Untergrund sind der beste Schutz vor bösen Überraschungen. Wenn Sie unsicher sind, welcher Dübel für Ihr Projekt geeignet ist, fragen Sie im Fachhandel nach oder informieren Sie sich in unserem Ratgeber.

Fazit

Die Wahl der richtigen Schrauben und Dübel ist entscheidend für eine sichere und langlebige Befestigung. Dabei müssen Einsatzzweck und Material berücksichtigt werden. Für verschiedene Baustoffe wie Beton, Ziegel, Gipskarton oder Porenbeton gibt es spezielle Dübel, die optimal auf die Eigenschaften des Untergrunds abgestimmt sind. Universaldübel, Hohlraumdübel, Spreizdübel oder Federklappdübel sind nur einige Beispiele für die Vielfalt an verfügbaren Lösungen.

Über Kai 48 Artikel
Der "Heimwerker" Kai W. ist auf diesem Projekt der verantwortlicher Redakteur. Mit vielen Jahren Erfahrung in mehreren handwerklichen Bereichen (Feinmechanik, Metallverarbeitung/Fensterbau, Möbel- und Küchenmontage, sowie hausmeisterliche Tätigkeiten) kennt er sich bestens mit verschiedenen Gerätschaften und Arbeitstechniken aus. Bereits seit 2015 betreibt er diverse Projekte zu den Themen Schädlinge, Wohnen & Bauen, Immobilien, Heimwerken und Garten